Auf dieser Seite versorgen wir Sie mit Wissenswertem rund um Ihr Tier. 

Die Informationsblätter werden wir regelmäßig austauschen, so dass Ihnen stets wieder neue Informationen zur Verfügung stehen werden.

 

In unserem Archiv können Sie unsere auf der Seite "Rund ums Tier" durch neue Informationen  ersetzte Inhalte auch weiterhin anschauen.

 

Alle Jahre wieder: Die Schokoladenvergiftung

 

 Schokolade ist für Hunde und insbesondere für Katzen durch die beiden Inhaltsstoffe Theobromin und Koffein, welche zu den Methylxanthinen zählen, giftig. Während wir Menschen i.d.R. keine Probleme mit der Verstoffwechslung von Methylxanthinen haben, können Hunde und Katzen diese Stoffe nur schwer abbauen und zeigen nach der Aufnahme typische Vergiftungserscheinungen.

 

Generell gilt, dass in dunkler Schokolade mit hohem Kakaoanteil deutlich mehr an Theobromin und Koffein enthalten ist als in heller Milchschokolade. Weiße Schokolade enthält so gut wie kein Theobromin oder Koffein und ist, was diese beiden Inhaltsstoffe angeht, also relativ unproblematisch.

 

So sind in 100 g Milchschokolade ca. 140-210 mg Theobromin, in Koch- oder Bitterschokolade jedoch zwischen 1370-1580 mg Theobromin enthalten.

 

In Abhängigkeit von der aufgenommenen Menge an Theobromin kann es schon nach 2-4 Stunden zu folgenden Symptomen kommen:

  • Erbrechen und Durchfall

  • Herz-Kreislauf-Probleme mit gesteigerter Atem- und Herzfrequenz, Herzrhythmusstörungen, Keuchen, Rastlosigkeit

  • zentralnervöse Störungen mit Krampfanfällen, Fieber und Bewusstseinsstörungen

  • Kollaps und plötzlicher Tod

Sollte Ihr Hund Schokolade gefressen haben, ist es zuerst einmal wichtig festzustellen, wie hoch der Kakaoanteil der aufgenommenen Schokolade war.

 

Vergiftungserscheinungen können i.d.R. ab einer aufgenommenen Menge von 20 mg je Kilogramm Körpergewicht des Hundes auftreten, lebensbedrohliche Symptome sind ab einer Dosis von 60 mg Theobromin pro kg Körpergewicht möglich.

 

Im Fall von Milchschokolade bedeutet dies, dass ein 20 kg schwerer Hund 200 g helle Milchschokolade fressen müsste, um erste Symptome wie Erbrechen und Durchfall zu zeigen.

 

Um so gefährlicher stellt sich dann jedoch die Aufnahme von dunkler Schokolade dar, denn hier genügen bedeutend geringere Mengen, um das Tier in einen lebensbedrohlichen Zustand zu versetzen. Dies gilt insbesondere für kleine Hunde und noch mehr für Katzen, bei denen schon viel niedrigere Mengen als beim Hund toxisch wirken.

 

Hat Ihr Tier eine kritische Menge an Schokolade aufgenommen, sollte das Tier umgehend einem Tierarzt vorgestellt werden, damit dieser die jeweils erforderlichen Therapien einleiten kann.

 

So ist es z.B. innerhalb der ersten beiden Stunden nach Aufnahme der Schokolade wichtig, das Tier kontrolliert erbrechen zu lassen, da bis hierhin nur ein Teil der toxischen Substanzen vom Körper resorbiert werden konnte. Sollte die Schokoladenaufnahme jedoch schon mehrere Stunden zurück liegen und das Tier zeigt möglicherweise schon Krampfanfälle, verbietet sich jeglicher Versuch, das Tier erbrechen zu lassen, hier sind zur Verhinderung lebensbedrohlicher Zustände dringend weitergehende und stabilisierende tierärztliche Maßnahmen nötig.

 

Um eine weitere Resorption von noch im Magen-Darm-Kanal enthaltener Methylxanthine zu verhindern, benötigt Ihr Tier anschließend bindende Substanzen wie medizinische Kohle in hochkonzentrierter Form.

 

Beachten Sie bitte auch, dass zwar mitunter die Menge an aufgenommener Schokolade vielleicht zwar nicht bedenklich war, aber im Falle von Rosinen und Macadamia-Nüssen in der Schokolade sich das toxische Potential durch diese anderen Substanzen deutlich verschärfen kann!

 

Quellen:

 Kohn, Schwarz, Praktikum der Hundeklinik, 12. Aufl., Enke-Verlag Stuttgart, 2012

 WDT-News, 04/2019, „Schokoladenvergiftung beim Hund“ von Dr. Henrik-Hofmann, Butzbach